Badminton Klosterneuburg ist Meister der 1. Klasse West
„Wir überlassen nichts dem Zufall und werden in Bestbesetzung nach Krems reisen“, kündigte Mannschaftskapitän Christoph Mayer schon vor den entscheidenden Begegnungen mit Union Krems und BC St Pölten an. Tatsächlich konnte sich Klosterneuburgs Aufstellung sehen lassen. Mit Höchtl, Witthöft, Buchta, Loaiciga und Mayer standen die Nummern 1-5 der Herren im Kader. Die Damen ließen sich ebenfalls nicht bitten und brachten Simone Seitz (Nummer 1) und Nadja Baron (Nummer 2) auf die Courts der wunderschönen Halle im Schulzentrum Krems.
Gegen Krems alles klar gemacht
Noch vor dem direkten Duell mit dem letzten verbliebenen Konkurrenten um den Meistertitel, dem BC St. Pölten, hatten die Klosterneuburger*innen gegen die Gastgeber*innen aus Krems die Chance, sich uneinholbar an die Tabellenspitze zu setzen. Ein Unentschieden würde dafür schon reichen.
Um das Vorhaben nicht in Gefahr zu bringen, setzte Mayer auf Nummer sicher, brachte die Außenseiterpaarung Mario Loaiciga/Mayer im Herrendoppel, damit Andi Höchtl an der Seite von Nadja Baron im Mixed antreten konnte. Der Plan ging auf, da sich Höchtl/Baron im Mixed sowie Höchtl und Simone Seitz in Ihren Einzelspielen klar in zwei Sätzen durchsetzen konnten. Roland Witthöft und Martin Buchta sorgten im 2er und 3er Herreneinzel für zwei weitere Punkte, wobei Buchta 3 Sätze lang hart gegen Philipp Müllner zu kämpfen hatte. Den Ehrenpunkt der Kremser zum 1:5 Endstand fixierten Wagesreiter/Bormuth gegen Loaiciga/Mayer.
„Die Aufgabe war etwas einfacher als angenommen“, meinte Andi Höchtl nach dem Match und erklärte: „Der verletzungsbedingte Ausfall der Kremser Nummer 1, Benjamin Müllner, hat uns natürlich die Karten gespielt. Ich hoffe, dass Benny bald wieder ganz fit zurückkommt.“
Fleißaufgabe
Das abschließende Kräftemessen mit dem BC St. Pölten mutierte daher für Badminton Klosterneuburg zur Fleißaufgabe, die mit einem eindrucksvollen 6:0 auch erfüllt wurde. Ungeachtet dessen, lieferte dieses aber die sehenswertesten Spiele des Nachmittags. Die Hauptakteure in zwei hochdramatischen 3-Satz Partien waren der Klosterneuburger Roland Witthöft sowie Benjamin Plazek auf Seiten der St. Pöltner.
Zunächst holte sich Witthöft im Brüderdoppel mit Martin Buchta mit 19:21, 21:18 und 21:16 das Herrendoppel gegen Plazek/ Reichmayr, die mit unglaublichen Defensivbällen Witthöft/Buchta beinahe den Nerv zogen. Dem aber nicht genug, trafen sich Witthöft und Plazek auch zum Showdown im 2er Herreneinzel. Witthöft hatte zunächst wenig Probleme, holte den ersten Satz mit 21:10 und schien auf einen klaren Sieg zu zusteuern. Plazek fand aber seine Form vom Doppel wieder und sicherte sich Satz zwei mit 21:18. Der Dritte war dann nichts für schwache Nerven. Das Spiel wogte hin und her, bis Witthöft gegen Ende und in Führung liegend überknöchelte. Nach minutenlanger Behandlung biss er die Zähne zusammen, spielte unter Schmerzen die letzten Ballwechsel. Ein Jubelschrei des Klosterneuburgers, der jenen von Österreichs Skisprungass Eva Pinkelnig wohl noch übertönt hätte, begleitete schließlich den entscheidenden Punkt zum 21:19. „Einfach unglaublich, sein Siegeswille versetzt manchmal Berge“, kennt Buchta seinen Bruder schon so aus gemeinsamen Kindheitstagen.
Über Play-Off in die Oberliga?
Nach der Freude über die neuerliche Titelverteidigung gilt es demnächst für die RU Badminton Klosterneuburg zu entscheiden, ob man im Play-Off um den Aufstieg in die Oberliga gegen den, noch zu ermittelnden Meiser der 1. Klasse Ost, antreten wird. Mit ATUS Hirtenberg I oder Badminton Mödling IV würde dort auf alle Fälle eine schwierige Aufgabe auf die Klosterneuburger*innen zukommen. „Nur mit unseren Top-Spieler*innen könnten wir in der Oberliga wahrscheinlich auch bestehen. Diese werden uns aber nicht immer zur Verfügung stehen, da wesentlich mehr Termine und acht statt sechs Spiele pro Begegnung anstehen. Für eine ganze Saison fehlt es unserem Kader momentan noch an Breite“, zweifeln Mayer & Co derzeit noch.
Detailergebnisse: obv.tournamentsoftware.com/league/A16D3AD1-59FA-4C50-98FD-025DF375A706/draw/4
Text und Bilder: RU Badminton Klosterneuburg